Beitrag Nr. 10


Grundlagen der Digitalisierung – Cloud-Systeme, Cloud Computing

 17.12.2019 - Norbert Schenk

 

In der Vergangenheit hatte man für den Betrieb von Software-Anwendungen stets eigene Hardware-Systeme (Computer, Server, Speichersysteme etc.) benötigt. Die entsprechend notwendige IT-Architektur musste geplant, am Markt beschafft, implementiert und im weiteren Betrieb gewartet werden. Bei neuen Softwareentwicklungen mussten die alten Systeme abgelöst bzw. aktualisiert werden. All dies erforderte einen entsprechenden Aufwand in der IT-Abteilung und entsprechendes IT-Wissen bzw. Personalkapazitäten.

 

Wie bereits im letzten Blog-Beitrag ausgeführt, macht die Verarbeitung von Big-Data entsprechende Technologien und Datenbank-Architekturen sowie "Big-Data-Werkzeuge" erforderlich um einen „Mehrwert“ im Rahmen von Big-Data zu erzielen. Dies erfordert jedoch technisch sehr anspruchsvolle Hardware-Architekturen und entsprechende Speicherkapazitäten und Software-Technologien, was häufig nicht mehr nur von einzelnen Firmen geleistet werden kann. Deswegen gibt es entsprechende IT-Firmen, die diese Hard- und Software-Paket mittlerweile als Dienstleistung zur Verfügung stellen. Hierbei wird die entsprechende Hardware in großen Rechenzentren rund um die Welt vorgehalten. Dort sind die jeweiligen Software-Technologien und Speichertechnologien implementiert und stehen den potenziellen Kunden zur Verfügung. Da hierbei die Leistung nicht mehr aus der eigenen IT-Abteilung und von der eigenen Hardware der Firmen kommt, sondern von "extern" also von "außen" kommen, spricht man in diesem Zusammenhang von "Cloud-Systemen" oder auch Anwendungen bzw. Apps "aus der Cloud". Man spricht auch von "Cloud-Computing".

 

Ganz einfach gesagt, versteht man unter Cloud Computing die Bereitstellung beziehungsweise Nutzung von IT-Ressourcen über das Internet in Form einer Serviceleistung. Cloud Computing bietet den Nutzern die Möglichkeit, von jedem beliebigen Ort auf ihre Daten und Anwendungen zuzugreifen und mit ihnen zu arbeiten. Kostspielige Hardwarekäufe, beispielsweise Festplatten oder Server, entfallen. Um die Anwendungen in einer Cloud nutzen zu können, benötigt man einen Internet-Browser und einen Internetzugang.

 

Es gibt verschiedenen Ausbaustufen und Servicepaket für die Bereitstellung beziehungsweise Nutzung von IT-Ressourcen über das Internet. In diesem Zusammenhang werden verschiedenste Begrifflichkeiten genannt, von denen einige nachfolgend kurz erläutert werden.

 

Öffentliche Cloud:

In einer öffentlichen Cloud erhalten Kunden Services über ein öffentliches Netzwerk. Öffentliche Clouds sind effizient und kostengünstig. Meist basieren sie auf einer „mandantenfähigen“ Architektur, bei der sich viele Nutzer dieselbe Plattform für die in Anspruch genommenen Services teilen.

 

Private Cloud:

In einer privaten Cloud werden die Services in einem „eigenen Netzwerk“ bereitgestellt, das mit einer Firewall geschützt ist. Man kann eine private Cloud im eigenen Rechenzentrum einrichten oder bei einem Anbieter abonnieren, der sie betreut.

 

Hybrid Cloud:

Eine hybride Cloud kombiniert Elemente öffentlicher und privater Clouds (oft auch von mehreren Anbietern). Hybride Clouds bieten „Vielfalt“. Die Kunden können wählen, welche Anwendungen ihres Unternehmens im „öffentlichen“ und welche im „eigenen“ Bereich ihrer hybriden Cloud besser aufgehoben sind.

 

SaaS:

Bei Software-as-a-Service (SaaS) werden die Anwendungen über das Internet bereitgestellt. Kunden können direkt mit einem Internetbrowser auf die SaaS-Anwendungen zugreifen. Ein Kauf von Hardware und Software sowie deren Installation, Wartung und Aktualisierung sind nicht erforderlich. Diese Aufgaben übernimmt der SaaS-Anbieter. Ein Vorteil dabei ist, dass die Kunden immer mit der neuesten Version der Anwendung arbeiten können.

 

PaaS:

Platform-as-a-Service (PaaS) bietet eine Cloud-Plattform und Werkzeuge, mit denen Kunden (Entwickler) Cloud-Anwendungen erstellen und einführen können. Für den Zugriff auf PaaS benötigen die Entwickler lediglich einen Internetbrowser. Weder der Kauf von Hardware und Software noch die entsprechende Wartung sind erforderlich. Die Entwickler wählen sich ihre gewünschten Funktionen aus und abonnieren diese entsprechend.

 

IaaS:

Bei Infrastructure-as-a-Service (IaaS) mieten Unternehmen ihre gewünschte IT-Infrastruktur, zum Beispiel Server, Netzwerke, Datenspeicher und Betriebssysteme. Die Abrechnung erfolgt nutzungsabhängig. Die IaaS-Anbieter betreuen die Infrastruktur und erledigen Aufgaben wie Systemwartung und Back-ups. IaaS-Kunden müssen weder in Hardware investieren noch Experten für die IT-Administration beschäftigen.

 

Bei Fragen zu den Themen können Sie mich gerne unverbindlich kontaktieren. Auch weitere Anregungen bzw. Erfahrungsaustausche zu den Themen sind gerne willkommen.

 

 Der Titel des nächsten Beitrags lautet:

 

Grundlagen der Digitalisierung – Künstliche Intelligenz, Data Mining, Predictive Analytics“